Gymnasium Ohmoor        Versuchsprotokoll: Verhalten von Schwefel beim Erhitzen (Schwefelmodifikationen)         Klasse 10a      
Durchführung:

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Drei  Zentimeter Schwefelblume wird im Reagenzglas sehr (!) langsam bis zum Siedepunkt erhitzt und die Temperatur dabei kontrolliert. Achtung: Die entweichenden Gase nicht am Brenner entzünden! Wird trotzdem giftiges Schwefeldioxid wahrgenommen, muss die Flamme mit einem feuchten Papiertuch erstickt werden.

Der siedende Schwefel wird schnell in kaltes Wasser gegossen  Die Fäden werden mit den Fingern entnommen und gedehnt.
Beobachtungen:                
Konsistenz: fest, kristallin dünnflüssig zunehmend zähflüssig größte Zähflüssigkeit zunehmend dünnflüssiger dünnflüssig, siedend zähfließend u. Dampf Elastische Fäden
Farbe: hellgelb intensiv gelb orange orange-rot dunkelbraun-schwarz rotbrauner Dampf dunkelbraun-transparent dunkelbraun-transparent
Temperatur: bis 119° ab 119° 160 bis 200° 200 bis 250° bis 444° 444° Zimmertemperatur Zimmertemperatur

Foto

 

 

 

 

 

 

Deutung:

 

 

Ringförmige Moleküle der Formel S8 befinden sich in einem regelmäßigen  Kristallgitter Die S8 - Ringmoleküle verlassen ihre Gitterplätze und sind frei beweglich Die Ringmoleküle zerbrechen durch die heftigere Bewegung zu kurzen Fäden (Die Endatome liegen als Radikale vor). Die Molekülketten verbinden sich zu langen Ketten und verknäulen sich. Die Bindungselektronen absorbieren mehr Licht. Die hohe Temperatur bewirkt ein Zerbrechen der Molekülketten beim Zusammenprall. Die Bruchstücke sind unterschiedlich lang. Die Kettenlänge nimmt ab. Die Flüssigkeit wird damit dünnflüssiger. In den Gasraum entweichen S2 - Moleküle. Die Struktur der langen Molekülketten wird erhalten, gasförmiger Schwefel resublimiert auf dem kalten Wasser. Der plastische Schwefel behält einige Tage die elastische Struktur der verknäulten Ketten
Struktur der Teilchen:

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Ergebnis:

 Schwefelmoleküle bauen in der Schmelze komplexe Kettenmoleküle auf, die bei sehr hohen Temperaturen wieder zerbrechen. In plastischem Schwefel können die Molekülketten eine zeitlang erhalten bleiben.

© C.-J.Bautsch