Als Präparat stellten die Schülerinnen und Schüler im Leistungskurs Chemie einen
wasserlöslichen Azofarbstoff her: ß-Naphtholorange. Eine kleine Menge (c = 0,000037
mol/l) wurde im Spektralphotometer untersucht. Die Transmissionswerte im sichtbaren
Bereich des elektromagnetischen Spektrums wurden bei einer Schrittweite von 10nm gemessen
und vom Computer mit dem Program "UNI-MESS1" (siehe Arbeitskreis Computer im Chemieunterricht)
aufgezeichnet. Zum Vergleich erfolgte noch eine Bestimmung des Spektrums bei einer Lösung
des Stoffes in 0,01m Natronlauge.
Das Ergebnis erklärt die entstehende Farbe: bei 580nm wird hauptsächlich im blauen
Bereich absorbiert, das ans Auge dringende Farbgemisch erscheint mit der
Komplementärfarbe Orange. Im Basischen gibt es eine bathochrome Verschiebung. Ursache ist
der, die Delokalisation verstärkende Effekt der Hydroxylgruppe nach ihrer Deprotonierung.
Der Farbstoff wechselt von orange zu rot.
(erstellt im Januar 1997 von C.-J. Bautsch)